Zivilgesellschaft vor Merz schützen | Campact

Merz gegen uns alle: Angriff auf die Zivilgesellschaft abwehren!

Bereits 438.674 Unterzeichner*innen.
1,5 Millionen Menschen demonstrierten gegen die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD. Statt sich der Kritik zu stellen, greift der angehende Kanzler Friedrich Merz die Organisator*innen der Demos an. Mit 551 Fragen im Bundestag setzt er die Omas gegen Rechts, Campact, Foodwatch, die Amadeu Antonio Stiftung und 13 andere Initiativen unter Druck. Jetzt ist die SPD gefragt: Sie muss die Demokratiebewegung bei den Koalitionsverhandlungen schützen. Unterzeichne jetzt unseren Appell.
Unsere Forderung
Appell-Empfänger*innen

SPD-Fraktionsvorsitzender Lars Klingbeil
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch
SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken
CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann
CSU-Vorsitzender Markus Söder

Eine kritische Zivilgesellschaft ist elementar für eine funktionierende Demokratie. Gemeinnützige Vereine müssen politische Entscheidungen anzweifeln und sich an Demonstrationen beteiligen können – ohne Angst vor staatlichen Sanktionen. Trotzdem versuchen CSU und CDU, engagierte Organisationen einzuschüchtern und ihnen einen Maulkorb zu verpassen. Damit übernehmen sie Methoden der AfD.

Deshalb fordern wir: Schützen Sie die Zivilgesellschaft vor weiteren Angriffen und stellen Sie sicher, dass die Grundrechte der Vereine nicht länger bedroht werden. Sorgen Sie dafür, dass demokratisches Engagement ausreichend geschützt und gefördert wird.

5-Minuten-Info

Die Kleine Anfrage der Union ist ein klarer Einschüchterungsversuch: Nur einen Tag nach der Bundestagswahl hat die Union 551 Fragen an die noch amtierende Bundesregierung geschickt, mit denen sie 17 Organisationen angreift – darunter Campact, Foodwatch und die Amadeu Antonio Stiftung. Die Fragen zielen darauf ab, die Glaubwürdigkeit der Initiativen zu untergraben. So will die Union wissen, ob die Organisationen Gelder zweckentfremden oder einseitige Narrative verbreiten. Auch in Reden wettert Merz gegen die Zivilgesellschaft und beschimpfte Menschen zusätzlich als „linke Spinner“, die „nicht mehr alle Tassen im Schrank“ hätten.

Die Union übernimmt die Methoden der AfD. Die rechtsextreme Partei attackiert auf Landes- und Bundesebene gezielt jene, die sich für Demokratie, menschliche Migrationspolitik und Klimaschutz einsetzen.

Im Vortext zur Anfrage greift die Merz-CDU sogar rechtsextreme Verschwörungsmythen auf. Sie behauptet, die Vereine seien Teil einer „Schattenstruktur“, eines Geheimbündnisses aus linken Parteien und Zivilgesellschaft. Solche Vorwürfe nutzen Autokraten wie der ungarische Staatschef Viktor Orbán, um die eigene Zivilgesellschaft zu unterdrücken.
Mit ihrer Kleinen Anfrage missbraucht die Union bewusst ein politisches Instrument, um ungeliebte Organisationen einzuschüchtern. In ihren Fragen nennt sie 17 Organisationen, darunter solche, die gegen die Zusammenarbeit mit der AfD protestiert haben, unabhängige Journalist*innen-Vereine und Umweltorganisationen. Die Förderung von Vereinen aus dem eigenen politischen Spektrum stellt sie hingegen nicht infrage – selbst wenn diese, wie der Bauernverband, auch schon zu Demonstrationen aufgerufen haben. Kurz vor der Bundestagswahl drohte der Unionsfraktionsvize Mathias Middelberg, die beteiligten Vereine aus dem Förderprogramm „Demokratie leben!“ auszuschließen, sobald die Union die Kontrolle darüber hat, und ihre Gemeinnützigkeit anzugreifen.

Die Folgen für die betroffenen Organisationen wären weitreichend: Ohne Fördergelder und Gemeinnützigkeit können viele Vereine nicht überleben und sähen sich womöglich mit heftigen Steuernachzahlungen konfrontiert. Zudem schaffen die Angriffe der Union ein Klima der Einschüchterung, das noch mehr Vereine dazu bringen könnte, auf wichtige Demokratiearbeit zu verzichten. Der Ziviz-Survey, die einzige repräsentative Befragung der gesamten Zivilgesellschaft, zeigt, dass bereits 30.000 Vereine aus Angst vor dem Verlust der Gemeinnützigkeit verstummen.
Viele der Anschuldigungen der Union sind haltlos. Selbstverständlich dürfen auch gemeinnützige Organisationen sich in einem bestimmten Rahmen an der öffentlichen Debatte beteiligen und Stellung beziehen – das ist ihr Grundrecht. Dabei müssen sie nicht in dem Sinne parteipolitisch neutral sein, wie es die Union behauptet. Sie dürfen Parteien nicht direkt oder indirekt unterstützen, aber sie dürfen sehr wohl Kritik an politischen Positionen äußern – zumal, wenn diese von so großer Bedeutung sind wie die Zusammenarbeit von Union und AfD.

Allerdings schafft das veraltete Gemeinnützigkeitsrecht, verstärkt durch das Attac-Urteil, Unsicherheit. Dieses Urteil hat die politische Arbeit von gemeinnützigen Organisationen stark eingeschränkt und führte dazu, dass auch Campact die Gemeinnützigkeit verloren hat.
Zusammen mit der anderen Organisationen hat Campact mehrere Punkte herausgearbeitet, um die Vereine zu schützen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. 

Die drei wichtigsten sind:
  1. Das Programm „Demokratie leben!“ muss vor dem Zugriff der Union geschützt und seine Finanzierung muss gesichert werden. 
  2. Wir brauchen ein Gesetz, das festhält, dass Demokratieförderung Regierungsauftrag ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass Programme und Gelder dauerhaft bereitgestellt werden.
  3. Demokratiearbeit muss endlich gesichert gemeinnützig sein. Außerdem brauchen wir eine Klarstellung, dass sich Organisationen an der öffentlichen Debatte und der politischen Willensbildung beteiligen können. 

All diese Punkte standen im Wahlprogramm der SPD. Darum liegt es jetzt an ihr, im Koalitionsvertrag den Schutz der Zivilgesellschaft durchzusetzen.
Grundsätzlich muss die noch amtierende Bundesregierung die 551 Fragen der Union beantworten. Doch wird ihr das nicht gelingen, da die Organisationen die meisten Infos nur selbst besitzen und das ist auch richtig so. In einem Fall hat ein Verein der CDU die Antworten sogar schon mehrfach bereitgestellt. Dennoch fragte die Merz-Partei erneut nach, was zeigt, dass es der Union nur um Einschüchterung und Stimmungsmache geht.

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